Von Christiane Freihold

KI- ein Veränderungsprozess

„In MEINEM Unternehmen künstliche Intelligenz? Das haben wir bisher auch nicht gebraucht!“

KI- ein Veränderungsprozess

Psycho-Fail:
Viele Menschen denken, dass Künstliche Intelligenz (KI) nur ein Thema für Andere ist – für große Tech-Unternehmen, Wissenschaftler oder die Industrie. Im Alltag und in der eigenen Arbeitswelt hat KI oft noch keinen spürbaren Einfluss, und so entsteht das Gefühl, dass man sich nicht damit beschäftigen muss.
Dabei ist KI bereits heute in vielen Bereichen unseres Lebens präsent: von Sprachassistenten über personalisierte Werbung bis hin zu automatisierten Prozessen in der Arbeitswelt. Doch weil ihre Auswirkungen bisher noch subtil oder indirekt sind, bleibt sie für viele im Alltag unsichtbar – und damit vermeintlich irrelevant.

Unboxing Psychology:
Die Haltung, KI einfach auszublenden oder zu verharmlosen, ist eine klassische Form der Verleugnung – ein bekannter Abwehrmechanismus in Veränderungsprozessen. In der Psychologie ist dieses Phänomen gut beschrieben, etwa in der Change-Kurve, die zeigt, wie Menschen mit Veränderungen umgehen. Die ersten Phasen sind oft von Schock und Verleugnung geprägt: Man will nicht wahrhaben, dass sich etwas verändert und wehrt sich unbewusst dagegen, sich mit der neuen Realität auseinanderzusetzen.

Diesen Ablauf findet sich auch in den Trauerphasen nach Elisabeth Kübler-Ross, die von Horrowitz weiterentwickelt wurden. Verleugnung ist eine natürliche Reaktion auf unerwünschte Veränderungen oder Bedrohungen – man versucht, den neuen Zustand zu ignorieren, um sich vor der emotionalen Belastung zu schützen. Doch auf Dauer führt diese Strategie dazu, dass man den Anschluss verpasst und die Veränderung einen unvorbereitet trifft.

Psycho-Hack:
Durchbrechen Sie die Abwehr – Machen Sie KI zu Ihrer Challenge
Wie kann man diese Verleugnung überwinden und sich aktiv mit KI auseinandersetzen? Der Schlüssel liegt darin, den Abwehrmechanismus bewusst zu durchbrechen und das Thema proaktiv anzugehen. Ein effektiver Ansatz ist es, sich selbst herauszufordern, KI gezielt im eigenen Alltag zu nutzen – sei es im privaten oder beruflichen Kontext.

Hier zwei konkrete Beispiele für eine mögliche Challenge:

Macht euch mit den Grundlagen von KI vertraut. Es gibt zahlreiche Online-Kurse, Podcasts und Artikel, die helfen, das Thema besser zu verstehen. Unsere Empfehlung:

Nehmt euch vor, ein KI-Tool für eure Arbeit zu testen. Ob es darum geht, Datenanalysen zu automatisieren, Texte mit KI zu erstellen oder zusammenzufassen oder E-mails zu formulieren. Die gängigsten KI-Tools sind:

  • https://chatgpt.com
  • https://copilot.microsoft.com/
  • https://gemini.google.com/?hl=de

Durch diese bewusste Auseinandersetzung wird KI plötzlich greifbarer, weniger bedrohlich und nützlicher – und ihr seid besser vorbereitet, denn KI ist ein Veränderungsprozess.

Unsere Blogreihe zum Thema „Die psychologische Komponente von KI in und bei der Arbeit“ beginnt mit diesem Artikel .

Abbildung: pixabay und Change-Kurve

Psycho-Hacks vom rosaroten Elefanten

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Christiane Freihold
Als Psychologin (Diplom) und systemische Beraterin mit Linien- und Beratungserfahrung in mittelständischen Unternehmen, Konzernen und Behörden möchte ich einen Beitrag dazu leisten, dass wir beruflich und privat neugierig aufeinander bleiben, uns gegenseitig besser verstehen, auf Bedürfnisse des Gegenübers angemessener reagieren und die Welt ein Stück fröhlicher und lebenswerter machen.

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