Von Christiane Freihold

KI – Überschätzt und unterschätzt

In der technologischen Entwicklung lässt sich ein faszinierendes Muster beobachten: Neue Technologien, werden zu Beginn ihrer Entwicklung oft überschätzt, später jedoch unterschätzt. So auch KI?

Dieser paradoxe Verlauf, den man auch „Amaras Gesetz“ nennt (benannt nach Roy Amara, einem Computerspezialisten, der es bereits in den 1960er Jahren formulierte), kennen wir zum Beispiel vom Internet.

In den 1990er-Jahren wurde es als revolutionäre Neuerung gefeiert, die sofort die Welt verändern sollte. Doch es dauerte einige Jahre, bis die Technologie ihre wirkliche Durchschlagskraft entwickelte. Mit der Zeit wuchs jedoch der Einfluss des Internets exponentiell und wurde zu einem der wichtigsten Treiber der Globalisierung und Digitalisierung.

Lineares Denken versus exponentielles Wachstum
Der menschliche Geist ist besonders gut darin, lineare Zusammenhänge zu verstehen. Wenn wir über die Zukunft nachdenken, neigen wir dazu, davon auszugehen, dass der Fortschritt in gleichmäßigen, kontinuierlichen Schritten voranschreitet. Diesen Effekt hat auch Hans Rosling in seinem Buch „Factfulness“ beschrieben.

Der aktuelle Stand der Künstlichen Intelligenz
Auch die Künstliche Intelligenz (KI) befindet sich auf einem ähnlichen Entwicklungspfad. Momentan gibt es in der Öffentlichkeit gemischte Meinungen über die tatsächliche Leistungsfähigkeit von KI. Während einige Anwendungen, etwa Sprachmodelle (z. B. ChatGPT) und maschinelles Lernen, bereits bemerkenswerte Fortschritte zeigen, bleibt der breitere Durchbruch in vielen Bereichen der Industrie noch aus. Das liegt zum Teil daran, dass die Technologie noch in ihren Anfängen steckt, viele Herausforderungen wie Datenqualität und ethische Fragen ungelöst sind und ihre Effizienz bisher begrenzt scheint.

Doch hier zeigt sich das exponentielle Potenzial: KIs sind in der Lage, sich durch immer größere Datenmengen und fortschrittlichere Algorithmen selbst weiterzuentwickeln und rasant neue Anwendungen zu entwickeln. Diese Lernfähigkeit macht KI zu einer unberechenbaren Technologie. Experten wie Ray Kurzweil, der ehemalige Chef der technischen Entwicklung von Google, gehen davon aus, dass KI-Systeme sich irgendwann auf einem Niveau befinden werden, das menschliche Intelligenz übertrifft. Kay Kurzweil nennt das die Theorie der technologischen Singularität.

Unsere Blog-Reihe zum Thema „KI“ beginnt mit diesem Artikel: KI- Mehr als ein Buzzword und wird nächste Woche mit Ergebnissen aus namhaften Studien fortgesetzt.

Foto: pixabay und unsplash

Psycho-Hacks vom rosaroten Elefanten

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Christiane Freihold
Als Psychologin (Diplom) und systemische Beraterin mit Linien- und Beratungserfahrung in mittelständischen Unternehmen, Konzernen und Behörden möchte ich einen Beitrag dazu leisten, dass wir beruflich und privat neugierig aufeinander bleiben, uns gegenseitig besser verstehen, auf Bedürfnisse des Gegenübers angemessener reagieren und die Welt ein Stück fröhlicher und lebenswerter machen.

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