Von Christiane Freihold

Stresskompetenz – Ein Gastbeitrag von Diana Soti

Was bedeutet Stresskompetenz?

In einer Situation, die uns herausfordert, vielleicht neu oder sogar ängstigend für uns ist, reagiert unser Körper mit Stress. Das heißt, es werden verschiedene Hormone ausgeschüttet, die uns auf Flucht oder Kampf vorbereiten. So weit, so gut. In vielen Situationen können wir aber weder kämpfen noch wegrennen, auch wenn wir das vielleicht gerne tun würden. Nein, wir sollten, gerade im Arbeitskontext, trotzdem mit der Situation umgehen können. Dazu können wir zum Beispiel in einem Stressmanagement-Training verschiedene Tools und Techniken erlernen, die sich dann als Stresskompetenzen in unserem Alltag ausdrücken. Diese Tools und Techniken beziehen sich auf drei Ebenen:

  1. Die Verringerung von äußeren Belastungen und Anforderungen
  2. Das Bewusstwerden von stressverstärkenden Einstellungen/ Bewertungen
  3. Die Verringerung von körperlichen und psychischen Anspannungen

Wenn wir also den verschiedenen Stresssituationen kompetent entgegentreten möchten, lernen wir zunächst, unsere eigenen Belastungen zu reduzieren. Ein Beispiel dafür ist, auch mal „nein“ zu sagen. Zur Verringerung äußerer Anforderungen kann es zum Beispiel hilfreich sein, fehlende Ressourcen zu kommunizieren und Unterstützung anzufordern.

Auf der Ebene der Gedanken und Einstellungen geht es darum, dass wir uns zunächst unserer eigenen Bewertungen der Situation bewusstwerden. Stresskompetent zu handeln, bedeutet dann, genau in diesem Moment eine hilfreichere und sinnvollere Denkweise zu entwickeln – und die Situation nicht durch stressverschärfende Gedanken oder Worte (z. B. „Das wird doch eh nichts“) noch zu verschlimmern.

Die dritte Ebene der Stresskompetenzen beschäftigt sich vor allem damit, körperliche und psychische Anspannungen zu reduzieren. Manchmal hilft es uns vielleicht schon, ein paarmal tief durchzuatmen. In anderen Situationen kann es hilfreich sein, die Aufmerksamkeit wieder ins Hier und Jetzt zu lenken, damit wir aus unserem Gedankenkarussell aussteigen können und wieder ins Tun kommen.

Wie machen sich Stresskompetenzen bemerkbar?

Eine Stresssituation sorgt meist für eine Art innere Anspannung. Die verschiedenen Stresskompetenzen helfen uns, statt mit Anspannung und Ärger eher mit Gelassenheit zu reagieren. So sind wir besser in der Lage, zu unterscheiden, was wir in einer gegebenen Situation tatsächlich verändern können – und vielleicht auch müssen – und was wir nicht verändern können, aber möglicherweise loslassen sollten, um weitergehen zu können.

Wenn wir zum Beispiel den Ärger über eine Situation, die wir nicht ändern können, loslassen lernen, haben wir die Möglichkeit, die dabei entstehende emotionale Energie besser in andere Bahnen zu lenken, wo sie uns nützlicher ist.

Oder wenn es uns gelingt, mit ein paar tiefen Atemzügen wieder in unsere innere Ruhe zu kommen, uns zurückzulehnen und mit ruhiger Stimme und besonnenen Worten auf unser Gegenüber zu reagieren, kann das nicht nur eine Veränderung in der Kommunikation bewirken, sondern auch eine Änderung des Verhaltens herbeiführen. So können sich neue Möglichkeiten einer gemeinsamen Problemlösung eröffnen.

Je mehr verschiedene Kompetenzen wir zur Verfügung haben, desto eher können wir ruhig, gelassen und angemessen auf neue Herausforderungen reagieren. Ein Stressmanagement-Training kann uns genau dabei helfen.

In diesem Sinne hoffen wir, dass ihr bereits erste Erkenntnisse gewinnen konntet. Wir freuen uns über Kommentare und Anregungen.

Mit freundlicher Gelassenheit
Diana Soti

Gelassenheit to go

Foto: Gelassenheit to go

Psycho-Hacks vom rosaroten Elefanten

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Christiane Freihold
Als Psychologin (Diplom) und systemische Beraterin mit Linien- und Beratungserfahrung in mittelständischen Unternehmen, Konzernen und Behörden möchte ich einen Beitrag dazu leisten, dass wir beruflich und privat neugierig aufeinander bleiben, uns gegenseitig besser verstehen, auf Bedürfnisse des Gegenübers angemessener reagieren und die Welt ein Stück fröhlicher und lebenswerter machen.

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