Bei Partys, Familienfesten oder in der Kantine – oft dominieren negative Themen das Gespräch: Das nicht angemessene Wetter, die unfähigen Politiker oder die inkompetenten Chefs. Es schafft Verbundenheit, sich gemeinsam über Dinge aufzuregen, aber hilft es uns auch dabei, mit der neuen Welt klar zu kommen? Oder fördert es eher den Frust oder den Zynismus darüber, dass alles schlimmer und schlimmer wird? Mit Resilienz zu mehr Zufriedenheit und Erfolg.
Psycho-Fail
Es tut uns gut, uns über nervige Themen, die wir nicht ändern können, mit anderen Menschen auszutauschen und mal richtig Dampf abzulassen.
Unboxing Psychology
Wenn wir über negative, nicht änderbare Dinge reden, dann aktivieren wir im Gehirn die Knotenpunkte und Synapsen von anderen Dingen, die negativ und nicht änderbar sind, und wir geraten immer mehr in ein Gefühl der Ohnmacht und in eine Wahrnehmung, dass alles immer schlechter wird.
Psycho-Hack
Nutzen wir die Energie, die wir haben, lieber für Dinge, die wir ändern und gestalten können, denn das aktiviert gehirnphysiologisch wieder Themen, die gestaltbar und veränderbar sind und wir sehen die Welt um uns herum viel positiver und hoffnungsvoller.
Die Resilienz-Forschung ist in diesem Punkt eindeutig: Menschen, die nicht änderbare Situationen schneller annehmen können, sind gesünder und zufriedener als Menschen, die sich immer wieder über die selben Dinge aufregen. „Wir bekommen also die Welt nicht besser gemeckert!“
Organisationale Resilienz
Auch in Unternehmen ist es wichtig, nicht beim Jammern oder Meckern stehen zu bleiben, sondern vorausschauend mögliche Krisen und Risiken wahrzunehmen und entsprechend vorbereitet zu sein. Dazu muss ich den Blick auf meine Handlungsspielräume richten und akzeptieren, dass sich die Welt verändert hat. Ein Rückblick auf die „guten alten Zeiten“ hilft nicht weiter. So kann man zum Beispiel von den Unternehmen lernen, die gestärkt aus der Corona-Pandemie hervorgegangen sind. Der erste Schritt dabei ist immer die Akzeptanz der neuen Situation und dann eine gute Risikoanalyse – also überhaupt zu wissen, was passieren könnte und wie wahrscheinlich es ist, dass so etwas eintrifft. Dazu gibt es eine Methodik, die Unternehmen anwenden können – die Risikomatrix:
Eine solche Matrix kann dabei helfen, abzuschätzen, wo die vulnerablen Punkte eines Unternehmens sind und worauf man sich gut vorbereiten muss, um auch bei Eintritt eines bestimmten Krisenszenarios handlungsfähig zu bleiben.
Der „Global Crisis and Resilience Survey 2023“ von Price Waterhouse Cooper hat 2.000 Führungskräfte weltweit befragt, welche Bedrohungen sie für ihr Unternehmen sehen und wie sie sich dagegen wappnen:
Platz 1: Cyberangriffe
Platz 2: Lieferkettenunterbrechungen
Platz 3: Personalmangel
89 % (in Deutschland 83 %) der Befragten gaben an, dass Resilienz eine der wichtigsten strategischen Prioritäten ihres Unternehmens ist. In diesem Zusammenhang werden oft technische Lösungen in den Blick genommen oder Abläufe und Prozesse etabliert, die im Krisenfall greifen. Aber auch die persönliche Resilienz der Mitarbeiter und Führungskräfte werden als relevante Größe für das erfolgreiche Krisenmanagement gesehen.
Weitere Artikel zum Thema „Resilienz“ findet ihr hier: Resilienter werden und Resilienz-wat fürs Ding?
Foto: pexels