Sommer, Sonne, Urlaubsgefühle und dann das Thema Angst – wie passt das zusammen? Nicht nur die aktuelle Trendstudie “Jugend in Deutschland 2024”, sondern auch aktuelle Umfragen unter Erwerbstätigen zeigen, dass Ängste viel präsenter sind, als wir uns gegenseitig gerne zugeben. Laut einer Studie von “Headspace” fürchten sich 59 % der deutschen Arbeitnehmer mindestens einmal wöchentlich vor der Arbeit. Fast jeder Fünfte arbeitet sogar täglich mit Angst am Arbeitplatz. Aus diesem Grund widmen wir uns In unserem Newsletter den Strategien zur Bewältigung von Ängsten aus wirtschaftspsychologischer Sicht.
Aktuelle Studien zeigen, dass Angst am Arbeitsplatz durch bestimmte Faktoren befördert beziehungsweise reduziert werden kann:
- Die bereits oben zitierte Studie von “Headspace” wollte von den Befragten auch die Gründe für die Angst wissen und die Antworten waren sehr vielfältig: Es wurde die Angst vor der Verantwortung für Entscheidungen genannt, der empfundene Erwartungsdruck von Vorgesetzten, die Unberechenbarkeit von äußeren Einflussfaktoren sowie die Angst bei den vielen technischen Neuerungen nicht mehr Schritt halten zu können.
- PwC’s Global Workforce Hopes and Fears Survey 2024 fand heraus, dass über 50 % der Arbeitnehmer die Vielzahl von Veränderungen als stressig empfinden und 44 % nicht verstehen, warum diese notwendig sind. Dies führt zu Unsicherheit und Arbeitsangst.
- Die American Psychological Association betont, dass hohe Arbeitsbelastung und Unsicherheit bedeutende Stressfaktoren sind, die Angst und verminderte Leistungsfähigkeit verursachen.
Was können wir aus den Ergebnissen der Studien für die Unternehmensführung ableiten?
1. Kommunikation verbessern:
Transparente Kommunikation über Veränderungen mindert Unsicherheit.
2. Arbeitsbelastung managen:
Überprüfung und Anpassung der Arbeitslast kann Stress reduzieren.
3. Unterstützung bieten:
Angebote wie Stressbewältigungstrainings und psychologische Unterstützung stärken das Wohlbefinden der Mitarbeiter.
4. Vertrauen aufbauen:
Regelmäßige Feedback-Gespräche und die Einbindung der Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse erhöhen das Gefühl der Sicherheit.
Indem Unternehmen auf diese Aspekte achten, können sie nicht nur das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter verbessern, sondern auch ihre eigene Produktivität und Innovationskraft steigern. Die Forderung nach einer „Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen“ in Unternehmen und Organisationen steht seit 2013 explizit im Arbeitsschutzgesetz, lesen Sie hier mehr dazu.
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