Es scheint so zu sein, dass Führungskräfte Lob aussprechen, welches bei den Mitarbeitern nicht ankommt. Verfehlt das Anerkennungsgespräch sein Ziel? Wie können Führungskräfte das ändern?
Die neueste Gallup-Studie 2024 zeigt:
Nur 26 % aller Mitarbeiter haben das Gefühl, genügend gelobt zu werden. Fragt man die Vorgesetzten, dann sind jedoch 71 % der Meinung, ausreichend zu loben: Lob ist die einfachste und billigste Art und Weise, dein Team zu motivieren!
Zum Beispiel kommt Anerkennung einer gesamten Gruppe oder eines Teams im Rahmen einer Weihnachtsfeier bei dem einzelnen Mitarbeiter nicht als individuelles Lob an.
Natürlich ist es trotzdem wichtig, auch das Team ab und zu gemeinschaftlich zu loben, denn das stärkt das Teamgefühl, die Zusammengehörigkeit und die Identifikation der Gruppe. Man sollte es nur nicht mit einer individuellen Anerkennung verwechseln.
Ähnliches gilt für Anerkennung, die über einen E-Mail-Verteiler gesendet wird. Natürlich ist es gut, sich als Management mit Dank und anerkennenden Worten für ein gutes Geschäftsergebnis zu bedanken, es wird allerdings nicht die persönliche Motivation erhöhen.
Ein paar Grundsätze sollten beachtet werden:
- Lob sollte authentisch und ehrlich sein. (Wir haben sehr gute Antennen für geheucheltes Lob)
- Lob sollte möglichst nah am Ereignis ausgesprochen werden.
- Lob sollte nicht generell, sondern sehr spezifisch anhand eines Beispiels sein.
- Lob sollte nicht erwartet werden, sondern für den Mitarbeiter überraschend kommen.
Gesprächsablauf eines Anerkennungsgespräches
Folgenden Leitfaden für ein Anerkennungsgespräch empfehlen wir euch:
- Beschreibung des Verhaltens
- Lob/Anerkennung
- W-Frage
Was kann die W-Frage? Vielen Menschen fällt es nicht leicht, auf eine Anerkennung zu reagieren und sie haben schnell das Bedürfnis, das Gesagte relativieren zu müssen, z. B. indem sie sagen: „Ach, das war doch nichts Besonderes, das hätten doch alle anderen auch getan“ etc. Das durchkreuzt jedoch unsere Pläne, den Mitarbeiter jetzt einmal individuell hochleben zu lassen und ihn dadurch zu motivieren. Daher schieben wir die W-Frage an den Schluss, um den Mitarbeiter in ein Gespräch zu verwickeln, zum Beispiel „Wie haben Sie das neben Ihrer normalen Arbeit noch geschafft?“ oder „Wie ist es Ihnen gelungen, diesen schwierigen Kunden doch noch zu überzeugen?“
In unserer Blog-Reihe geht es diesmal um Mitarbeitergespräche und ihre Gesprächsleitfäden. Hier ist der erste Artikel.
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