Embodied Leadership oder die Wechselwirkung zwischen Körper und Psyche ist für Führungskräfte aus mehreren Gründen relevant:
Führungskräfte, die eine aufrechte und offene Körperhaltung einnehmen, wirken kompetenter und können ihre Botschaften überzeugender vermitteln.
Das liegt vor allem daran, dass die Körpersprache auf uns selbst wirkt und wir uns präsenter und selbstbewusster fühlen und daher auch so rüberkommen. Dies kann in Verhandlungen, Präsentationen oder im Umgang mit schwierigen Mitarbeitern nur von Vorteil sein.
So empfiehlt es sich konkret, vor wichtigen Terminen nicht bis zur letzten Sekunde geduckt über dem Computer gebeugt zu sein, sondern in einer Pause eine aufrechte Körperhaltung einzunehmen und sich gerne auch mal zu strecken. Denn nicht nur das WAS eines Gespräches entscheidet über den Erfolg, sondern auch das WIE.
Des Weiteren ist es ein Vorteil, wenn wir körperliche Reaktionen auf Emotionen, Gefühle und Stimmungen frühzeitig bei uns selbst erkennen können. Nur so können wir auch gegensteuern.
Machen wir es an einem Beispiel konkret: Ich merke, durch das Anspannen meiner Kiefermuskulatur und das Aufeinanderbeißen der Zähne, dass mich eine Situation gerade beginnt zu ärgern.
Bevor ich mich weiter in diese Situation begebe und dann irgendwann laut oder unkontrolliert werde, kann ich versuchen, aus dem Ärger wieder herauszukommen, zum Beispiel indem ich das Gespräch kurz unterbreche oder verbalisiere, was mich gerade ärgert. Dadurch erlange ich meine Kontrolle zurück und kann bewusste Entscheidungen treffen und mich nicht von meinen Emotionen steuern lassen.
Dasselbe gilt für das Wahrnehmen von Stress-Symptomen: Wenn ich frühzeitig feststelle, dass sich mein Nacken verspannt oder ich Kopfschmerzen bekomme, kann ich durch eine Pause oder ein paar Bewegungsübungen am Schreibtisch gegensteuern und muss mich nicht in den Teufelskreis begeben, der mich immer tiefer in den Stress führt.
Darüber hinaus können Führungskräfte, denen das Prinzip des Emobied Leadership vertraut ist, auch ihre Mitarbeiter und deren körperliche Signale besser im Blick halten. So haben sie die Chance, frühzeitige Rückmeldungen zu geben, wenn sie merken, dass Mitarbeiter in Stress oder Emotionen rutschen. Führungskräfte steigern ihre emotionale Intelligenz und agieren in komplexen Führungssituationen schneller und effizienter.
Unsere Blog-Reihe beginnt mit dem Artikel: Embodiment – mehr als nur Körpergefühl.
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