Von Christiane Freihold

Was ist die Gewaltfreie Kommunikation?

Die GFK (Gewaltfreie Kommunikation) hilft uns, unsere Bedürfnisse klar auszudrücken und die Bedürfnisse anderer zu erkennen. Sie fördert eine offene, respektvolle Kommunikation, bei der es weniger um Recht haben geht, sondern um gegenseitiges Verstehen und Verbundenheit.

Ablauf der Gewaltfreien Kommunikation

Der Ablauf der Gewltfreien Kommunikation lässt sich in vier zentrale Schritte gliedern, die uns helfen, unsere Gefühle und Bedürfnisse authentisch zu kommunizieren und gleichzeitig empathisch auf andere einzugehen:

1.    Beobachtung – Was ist passiert?
Im ersten Schritt geht es darum, eine Situation neutral zu beschreiben, ohne zu bewerten oder zu interpretieren. Es ist wichtig, nur das zu benennen, was tatsächlich passiert ist.
Beispiel: „Ich habe bemerkt, dass du gestern um 20 Uhr nicht auf meine Nachricht geantwortet hast.“

2.    Gefühle – Was fühle ich?
Hier identifizieren wir unsere Gefühle in Bezug auf die beobachtete Situation. Es ist hilfreich, konkrete Gefühle zu benennen, um Missverständnisse zu vermeiden.
Beispiel: „Ich fühle mich besorgt und ein bisschen verletzt.“

3.    Bedürfnisse – Was brauche ich?
Im dritten Schritt geht es darum, die zugrunde liegenden Bedürfnisse zu erkennen, die mit unseren Gefühlen verbunden sind. Bedürfnisse sind universell und grundlegend für unser Wohlbefinden.
Beispiel: „Ich brauche Wertschätzung und Verlässlichkeit.“

4.    Bitte – Was möchte ich?
Abschließend formulieren wir eine konkrete Bitte, die dazu beiträgt, unsere Bedürfnisse zu erfüllen. Die Bitte sollte positiv, spezifisch und realisierbar sein.
Beispiel: „Könntest du mir in Zukunft kurz Bescheid geben, wenn du mal nicht antworten kannst?“

Warum ist dieser Ablauf so wirkungsvoll?

Durch das bewusste Durchlaufen dieser Schritte lernen wir, unsere eigenen Gefühle und Bedürfnisse klar zu artikulieren, ohne Vorwürfe oder Schuldzuweisungen. Gleichzeitig öffnen wir uns für die Perspektive des Gegenübers und fördern so echtes Verständnis. Das Ergebnis ist eine Kommunikation, die Konflikte entschärft, Missverständnisse klärt und Beziehungen stärkt.

Mit einem „Plädoyer für den Konflikt“ startet diese Blogreihe um das Thema „Erfolgreich streiten – warum Konflikte uns weiterbringen“.

Foto: pexels

Psycho-Hacks vom rosaroten Elefanten

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Christiane Freihold
Als Psychologin (Diplom) und systemische Beraterin mit Linien- und Beratungserfahrung in mittelständischen Unternehmen, Konzernen und Behörden möchte ich einen Beitrag dazu leisten, dass wir beruflich und privat neugierig aufeinander bleiben, uns gegenseitig besser verstehen, auf Bedürfnisse des Gegenübers angemessener reagieren und die Welt ein Stück fröhlicher und lebenswerter machen.

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