Motivation
Von Christiane Freihold

Wissenschaftliche Erkenntnisse zur menschlichen Motivation

In der Neurophysiologie wird Motivation dadurch gemessen, dass das Belohnungszentrum in unserem Gehirn aktiviert wird. Diese Aktivierung ist durch die modernen bildgebenden Verfahren wie z.B. Magnetresonanztomografie (MRT) gut sichtbar zu machen.
Nach David Rock, dem Mitbegründer des Begriffs des „Neuroleaderships“, wird bei fünf klar umrissenen Faktoren das Belohnungszentrum in unserem Gehirn aktiviert:

  1. Zugehörigkeit und Verbundenheit (z.B. Identifikation mit dem Team, der Abteilung oder dem Unternehmen)
  2. Wachstum und Entwicklung (z.B. bei Förderung und Weiterqualifizierung)
  3. Selbstwert und Status (z.B. durch Anerkennung oder einer gehobenen Position mit damit verbundenen Symbolen wie Auto, großes Büro, etc.)
  4. Kontrolle und Orientierung (z.B. durch eine klare, transparente und verbindliche Planung)
  5. Autonomie und Selbstwirksamkeit (z.B. einem eigenen Aufgabenfeld, in dem der Mitarbeitende selbst gestalten kann)
  6. Fairness und Angemessenheit (z.B. offene Ausschreibung von Stellen und konkrete Kriterien für ihre Besetzung sowie verbindliche Einhaltung von Unternehmensregeln)

Alle diese Faktoren geben uns also Möglichkeiten, unsere Mitarbeitende im Unternehmen aktiv zu motivieren, aber auch hier können wir keine generelle Aussagen treffen, sondern es ist notwendig, mit jedem Mitarbeitenden individuell ins Gespräch zu kommen, um herauszufinden, welcher der genannten Punkte für ihn aktuell im beruflichen Kontext besonders wichtig und relevant ist.

Psycho-Fail:
Mitarbeitende kann man nur durch einen variablen, leistungsbezogenen Gehaltsbaustein zu mehr Produktivität oder Qualität motivieren. „Warme Worte“ bringen den Mitarbeitenden nichts, denn davon können sie sich nichts kaufen.

Unboxing Psychology:
Der Zusammenhang zwischen Zufriedenheit und Gehalt ist verschwindend gering
(< 2 %) und dieser geringe Zusammenhang findet sich unabhängig vom Gehaltslevel und ist auch international gültig.
Im Gegenteil gibt es Belege dafür, dass sich ein hoher Lohn sogar demotivierend auswirken kann, weil er den Mitarbeitenden vermittelt, dass sie die Tätigkeit hauptsächlich wegen des Geldes und nicht wegen der Sache (aus intrinsischer Motivation) heraus tun.

Psycho-Hack:
Motivation ist also viel komplexer als nur mit Geldscheinen oder Bonuszahlungen zu winken. Es geht um die Beziehung zu den Mitarbeitenden, die emotionale Bindung und darum, eine Überschneidung zwischen den persönlichen Zielen und Motivationsfaktoren und dem Unternehmenszielen und -interessen zu finden.

Weitere interessante Blog-Artikel zum Thema Motivation findet Ihr hier: Förderung von Mitarbeitermotivation und Motivation von Mitarbeitern.

Foto von Hal Gatewood auf Unsplash

Psycho-Hacks vom rosaroten Elefanten

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Christiane Freihold
Christiane Freihold
Als Psychologin (Diplom) und systemische Beraterin mit Linien- und Beratungserfahrung in mittelständischen Unternehmen, Konzernen und Behörden möchte ich einen Beitrag dazu leisten, dass wir beruflich und privat neugierig aufeinander bleiben, uns gegenseitig besser verstehen, auf Bedürfnisse des Gegenübers angemessener reagieren und die Welt ein Stück fröhlicher und lebenswerter machen.

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