Es braucht keinen Gesundheitsnewsletter vom rosaroten Elefanten um zu wissen, dass die Handynutzung die Gesundheit unseren Kindern gefährden kann. Und wir kennen aktuell keine Familie in der die Handynutzung nicht ständiges (Streit-)Thema ist.
Hier drei knackige Ideen zur Regulation:
Digital Well-being:
Setzt euch mit euren Kindern zusammen und analysiert gemeinsam die Handynutzungszeiten der letzten Tage. Analysieren – nicht bewerten! – Analysieren heißt, es neutral betrachten: Wie viel Zeit haben wir mit welchen Apps verbracht, was habe ich da genau gemacht und wieviel Zeit war das am Tag insgesamt?
In einem zweiten Schritt kommt dann die Bewertung – aber Achtung! Jeder bewertet ausschließlich sein eigenes Handy-Verhalten: Wie empfinde ich die Zeit insgesamt? Zu lang? Zu kurz? Optimal? Wie empfinde ich die Verteilung der Zeiten auf die Apps? Womit hätte ich gerne mehr Zeit verbracht? Und warum? Womit hätte ich gerne weniger Zeit verbracht? Und warum?
Es geht nicht um die Bewertung, es geht um das Bewusstmachen und die Reflexion der Handynutzung und es geht darum, miteinander im Gespräch und im Kontakt zu bleiben. Wir können an dieser Stelle viel über unsere Kinder lernen: Wo steckt für sie der Reiz? Was sind ihre Motivationen? Wo sind ihre eigenen Grenzen? Eines wissen wir genau – vielleicht sogar aus eigener Erfahrung: Sobald sich Jugendliche nicht verstanden fühlen, reduzieren sie den Kontakt, suchen Wege unterm Radarschirm und das Vertrauen auf beiden Seiten ist dann erstmal dahin.
Vorbild sein
Auch wenn es unangenehm ist, gilt immer der Spruch:
„Man kann den Kindern sagen, was man will,
sie machen einem doch alles nach.“
Wir sollten daher auch unser eigenes Handy-Verhalten reflektieren, transparent machen und uns an die ausgesprochenen Regeln (z.B. kein Handy am Esstisch) selbst halten.
Experiment: Handyfreie Zeiten
Ein handyfreier Abend
Ein handyfreier Sonntag
Ein handyfreier Besuch bei der Oma
… und vor allem – nicht resignieren, nicht wegschauen, nicht aufgeben – sondern dranbleiben!
Ein weiterer Artikel zum Thema Familie findet ihr im Blog „Umgang mit Unzufriedenheit lernen“.
Titelfoto von Antoni Shkraba/pexels