Unser Gehirn liebt positive Überraschungen und sendet dabei Endorphine aus, die bei uns ein Glücksgefühl erzeugen – die Kraft der Überraschung. Dieses Wissen können wir beruflich und auch im privaten Zusammenleben nutzen, in dem wir zum Beispiel kleine Aufmerksamkeiten verschenken oder verschicken, genau dann, wenn sie nicht erwartet werden. Zum Beispiel am 18.12.2023 ;-).
Die Erwartung ist dabei der Gegenspieler des überraschenden Glücksgefühls – denn positive Dinge, die wir erwarten, adaptieren wir Menschen leider sehr schnell und nehmen es als das neue „Normal“. Dann wirken sie oft nur noch in die negative Richtung, nämlich wenn wir auf bestimmte lieb gewordene Dinge wieder verzichten müssen.
Wichtig ist dabei, dass der materielle Wert der Aufmerksamkeit für unser Gehirn keine große Rolle spielt. Das heißt, die Endorphin-Ausschüttung ist bei einem kleinen Symbolgeschenk mit ehrlichen Worten der Anerkennung oder des Dankes ebenso vorhanden wie bei einer nicht erwarteten Bonusausschüttung von mehreren tausend Euro.
Auch in der Familie können wir das Wissen über die Kraft der Überraschung nutzen.
Morgens auf dem Frühstückstisch eine kleine Packung Traubenzucker oder ein kleiner Zettel mit einem lustigen Spruch oder Bild ins Mäppchen wirkt mehr als der in Aussicht gestellte Besuch im Freizeitpark bei einem guten Zeugnis.
Oder überrascht eure(n) Liebste(n) einfach mal wieder mit einem Ausflug, einem liebevoll gekochten Essen oder seinem/ihrem Lieblingsdrink.
In diesem Sinne überdenkt doch mal die „Wir schenken uns nichts“-Vereinbarung zu Weihnachten.
Hier geht es nicht um etwas Materielles, davon haben die meisten von uns mehr als genug, aber um die kleinen „Du bist mir die Mühe wert“-Aufmerksamkeiten, die kleinen „ich weiß, was Dich freut“-Zeichen und eben die kleinen „Ich kenn Dich – ich mag Dich“-Überraschungen, die das Herz ein bisschen hüpfen lassen.
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