Warum Computerspiele uns mehr motivieren als unsere Arbeit und wozu wir dies nutzen können
Vergeudest du auch manchmal viel Zeit mit sinnlosen kleinen Jump’n’Run-Spielen und ärgerst dich anschließend darüber?
Eigentlich ist es ja widersinnig, dass wir lieber stundenlang mit einem kleinen Männchen Münzen aufsammeln und auf Ufos schießen, als die Dinge zu tun, für die wir echtes Geld bekommen oder die wirklich sinnvoll sind. Warum wir es dennoch tun, hängt eng mit der Frage zusammen, wie Motivation eigentlich funktioniert. Die Entwicklerinnen und Entwickler dieser Spiele sind nämlich echte Motivationsprofis.
Vor allem die ständigen kleinen Erfolge, die auf das Belohnungssystem unseres Gehirns wirken, machen hier den Unterschied. Sie sorgen dafür, dass wir das Spiel weiterspielen, selbst wenn wir gar keine Lust mehr darauf haben. Durch die ständig aufpoppenden Erfolgsmeldungen und -icons (Münzen, Pokale, Elixir, erzielte Scores etc.) wird dieses Belohnungssystem nonstop stimuliert. Wenn wir scheitern, können wir es direkt noch einmal versuchen, und selbst wenn wir im Spiel sterben, haben wir immer noch weitere Leben. So bleiben wir motiviert für dieses Spiel. Eine rationale Botschaft wie „ich muss weiterarbeiten, es ist nicht sinnvoll, hier weitere Zeit zu verschwenden“ wird ignoriert. Das Hormon Dopamin überschwemmt verschiedene Areale unseres Gehirns, sodass wir automatisch weitermachen, quasi ohne zu denken.
Man kann dies kritisieren, die Computerspieleindustrie verantwortlich machen, Fakt ist und bleibt jedoch: So funktioniert unser Gehirn. Wir werden also immer wieder scheitern.
In unserem Alltag ist ein anderer Ansatz Erfolg versprechender: Wir können dieses Prinzip für die Aufgaben, die wir erledigen wollen, nutzen – etwa, indem wie sie in kleinere Einheiten aufteilen und das Erreichen von Zwischenzielen mit kleinen Erfolgen feiern. Dafür eignen sich kurze Pausen, um darin all das zu tun, was uns besonders viel Spaß macht. Diese Pausen können (je nach Größe des Erfolges) auch nur zehn Sekunden lang sein. Entscheidend ist lediglich die Anregung unseres Dopaminsystems.
Durch diese kleinen Schritte bleiben wir fokussierter und motivierter, als wenn wir immer nur das große Ganze im Blick haben und die Belohnung vor allem in Form eines abstrakten Geldeingangs auf unser Konto erhalten.
Probiere es selbst aus, und teste dich selbst: Welche Belohnung motiviert dich am besten? Wie kannst du deine Arbeit sinnvoll einteilen, wo kannst du Zwischenerfolge feiern?
In diesem Sinne wünschen wir dir viel Motivation fürs neue Jahr.
Weitere Blog-Artikel zum Thema Motivation findet Ihr hier: Förderung von Mitarbeitermotivation, Wissenschaftliche Erkenntnisse zur menschlichen Motivation und Die Erwarung ist der Feind der Motivation.
Fotos: pexels-pixabay-371924.jpg und Pixabay_pacman-148906_1280.png